Radio-Liveübertragungen über das Internet
Der wohl eindeutigste und wichtigste Vorteil des Internetradios gegenüber dem herkömmlichen Radio ist, dass es prinzipiell überall auf der Welt empfangen werden kann. Radioprogramme im UKW-Bereich dagegen sind meist regional beschränkt und müssen auf Satelliten zurückgreifen um senden zu können.
Das Webradio benutzt bereits vorhandene Technik und ist so wesentlich einfacher und unkomplizierter zu handhaben. Der erste Streaming-Dienst entstand bereits im Jahre 1995, als ein Radiosender mit der Technischen Universität Berlin zusammenarbeitete und die – damals neuartige – Technik des Streamings im Bereich des Radios auch für den Hörer nutzbar machte. Damit begann die kommerzielle Nutzung von Streaming-Diensten, immer mehr Radiosender gerieten in Zugzwang und begannen ebenfalls, ihre Senderarchive zu digitalisieren. Nach etwa sechs Monaten gab es bereits über 190.000 Stunden digitalisierte Sendungsinhalte. Allerdings waren diese Streaming-Dienste noch nicht das Internet-Live-Radio wie man es heute kennt. Doch parallel zur Entwicklung der Streaming-Dienste wurden schon die ersten Webradios ins Leben gerufen. Diese agierten völlig unabhängig von der Streaming-Technik sondern verwendeten eine eigene Software; die Anbieter dieser Webradios arbeiteten eng mit großen Internetanbietern zusammen, was sich durchaus positiv auf die rasante Entwicklung der Webradios auswirkte. Nicht selten gründeten Mitarbeiter eingestellter herkömmlicher Radiosender ihre eigenen Webradios. Doch in Deutschland kann eigentlich jeder ein Webradio gründen. Solange man die Inhalte ausschließlich über das Internet verbreitet, benötigt man laut § 20 b Rundfunkstaatsvertrag keine Zulassung. Allerdings muss man Inhalte, welcher von einem nationalen Server aus gesendet werden der jeweiligen Landesmedienanstalt anzeigen. Die Anzeige ist kostenlos und kann online vorgenommen werden.