Medienkompetenz der „best ager“

Medienkompetenz der "best ager"Der Ausdruck „best ager“ ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Scheinanglizismus, der Deutsch „im besten Alter“ bedeutet. Im Englischen ist der Ausdruck „over 50s“ gebräuchlich. Das sagt auch, worum es sich bei diesem Begriff handelt, nämlich um die über 50-Jährigen Personen. Die genau definierte Altersspanne ist von 50 bis 69 Jahren. Diese exakte Definition ist jedoch problematisch. Jemand kann schon ab 45 im besten Alter sein oder auch noch mit über 75 Jahren. Was wirklich zählt, ist das gefühlte Alter der Person. „best ager“ sind reich an Lebenserfahrung. Viele besitzen eine finanzielle Reserve oder sonst eine Geldanlage im Vergleich zu jüngeren Leuten welche erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen. Sie sind oft schon Großeltern, ihre Kinder sind aus dem Haus und es beginnt ein neuer Lebensabschnitt für sie.

Wie so oft, versucht man zu Anfang einer neuen Lebensspanne etwas Neues. Warum nicht einen iPod kaufen oder ein Smartphone? Im besten Alter sind der Neugier keine Grenzen gesetzt. Vermutlich machen das aber eher wenige und überlassen diese Geräte der jüngeren Generation, denn sie müssten sich zu sehr anstrengen, um die Funktionsweise eines dieser Geräte zu begreifen. Einige lassen es sich von ihren Kindern oder Enkeln erklären und haben wirklich Spaß daran. Wieder andere kaufen es im Glauben das es ihnen nützlich sein wird, doch bald legen sie es wieder weg, weil es sie eigentlich gar nicht interessiert.

Um die Medienkompetenz der „best ager“ zu verstehen, muss man an ihre Schulzeit zurückdenken. Damals gab es noch keinen Informatikunterricht, keine fächerübergreifenden Projekte oder Internetrecherchen. Dies alles existierte noch nicht oder war höchst selten ein Teil der schulischen Realität. Alle Kenntnisse über Computer, DVD; MP3 und so weiter haben sie sich später angeeignet, als sie schon im Berufsleben verankert waren. Und viele, die beruflich nichts damit zu tun hatten, blieben außen vor. Somit ist es nicht verwunderlich, dass viele „best ager“ nur eine begrenzte Medienkompetenz aufweisen.